In unserer Konsumwelt begegnen uns unzählige Marken, mit denen wir bestens vertraut sind. Bei vielen davon ist uns kaum noch bewusst, dass ihr Ursprung der Name einer Familie ist. So lebt zum Beispiel der Name des Gründers der heute ältesten Sektkellerei Deutschlands nur noch als Marke fort, persönlich ist er so gut wie unbekannt.
Als junger Mann war dieser Georg Christian Kessler (1787-1842) ins napoleonische Frankreich ausgewandert, wo er bei der legendären Champagner-Witwe Barbe-Nicole Clicquot (1777-1866) in Reims einen spektakulären Aufstieg erlebte. Bereits drei Jahre nach seiner Einstellung wurde er zum Prokuristen befördert. Weitere vier Jahre später stieg er dann zum Direktor und Teilhaber der Firma Veuve Clicquot-Ponsardin auf.
Dass er im Jahr 1824 nicht – wie von der Witwe ursprünglich vorgesehen – die Nachfolge von Madame Clicquot als Alleininhaber antrat, ist eine ebenso faszinierende wie tragische Geschichte, die der aus Esslingen stammende, seit über dreißig Jahren in Paris lebende Autor Rulf Neigenfind in einer Biografie über Georg Christian von Kessler erzählt.
Rulf Neigenfind, »Die zwei Leben des Georg Christian Kessler. Die Geschichte eines berühmten Unbekannten«, 2. Auflage, LaneBooks, Paris 2012, 224 Seiten, Euro 19,80. Erhältlich bei KESSLER, im KESSLER Karree 18 sowie online im KESSLER Webshop (zzgl. Versandkosten)